BTZ043 – Ein neues Tuberkulose-Antibiotikum: Identifizierung und Quantifizierung des Metabolitenspektrums – ein essenzieller Baustein in der Medikamentenentwicklung
Laufendes Projekt
Tuberkulose fordert unter den bakteriellen Infektionskrankheiten weltweit die meisten Todesopfer – ca. 1,5 Mio. jährlich. Besondere Probleme bereiten Infektionen durch hochresistente Mycobacterium-tuberculosis-Stämme (MDR-, XDR-, XXDR-TB). Mit BTZ043 wurde am Leibniz-Institut für Naturstoffforschung – Hans-Knöll-Institut – eine neue Substanz mit hervorragender Wirksamkeit gegen resistente Tuberkuloseerreger gefunden, die einen völlig neuartigen Wirkmechanismus aufweist.
Ein regulatorisch vorgegebener essenzieller Bestandteil der präklinischen Entwicklung ist die quantitative Erfassung, Identifizierung und toxikologische Charakterisierung aller im Menschen relevanten Metaboliten. Dieser Baustein der Medikamentenentwicklung soll im Rahmen von BTZ-Met-ID bearbeitet werden. Die vollständige, quantitative Erfassung aller Metaboliten erfolgt durch Verabreichung von radioaktiv markiertem Wirkstoff, der speziell für die Verwendung am Menschen entwickelt werden muss. Die anschließende Quantifizierung und Bilanzierung der Metaboliten im Menschen erfolgt schließlich durch Analyse von Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen von gesunden Probanden. Durch den Vergleich mit Tierexperimenten ist sicherzustellen, dass alle im Menschen relevanten Metaboliten toxikologisch unbedenklich sind. Zum Abschluss des Vorhabens wird ein vollständiges Bild zum Metabolismus von BTZ043 im Menschen und im Tier vorliegen. Zusammen mit Ergebnissen aus der Toxikologie erlaubt dies eine hinreichend verlässliche Risikoabschätzung für die Verwendung von BTZ043 am Menschen.
Beteiligte Institutionen:
- Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – in Jena (Koordinator)
(Dr. Florian Kloß, +49 3641 532-1356, florian.kloss@leibniz-hki.de) - Klinikum der Universität München